Zum Themenfeld „innerstädtische Einkaufscenter“ gibt es nach wie vor einen hohen Informationsbedarf: Obwohl bereits in den vergangenen 15 Jahren in vielen Städten Deutschlands und insbesondere in Nordrhein- Westfalen Center dieses Typs entstanden sind, ist ein Ende dieser Entwicklung noch lange nicht in Sicht. Auf der einen Seite hält der Druck von Investoren- und Entwicklerseite auf die Städte unvermindert an, auf der anderen Seite sehen viele Städte in der Ansiedlung eines innerstädtischen Einkaufscenters die Chance, ihren Haupteinkaufsbereich in der Innenstadt zu stabilisieren oder aufzuwerten. Zudem bieten die in die Krise geratenen Warenhäuser neue Ansiedlungsoptionen. Für die meisten Städte geht es in aller Regel dabei weniger um die Frage des stadtentwicklungspolitischen Sinns einer Centerentwicklung, also um das „Ob“, als vielmehr um das „Wie“, also auf welche Weise ein Center städtebaulich integriert werden kann. Zentraler Punkt in diesem Zusammenhang ist, inwieweit das ursprünglich für die peripheren Räume der „Zwischenstädte“ ersonnene Konzept auch in den Innenstädten zu einer tragfähigen Lösung geführt werden kann. Insbesondere sehr große, monostrukturierte und standardisierte Konzepte sorgen in den Städten für viel Konfliktstoff.
Zur zentralen Frage, wie sich solche Center auf die Städte auswirken, gibt es inzwischen eine Reihe hinreichend gesicherter Erkenntnisse, die in Verwaltung und Politik jedoch oft noch nicht vollständig bekannt sind. Zudem werden die in der Regel auftretenden Zielkonflikte zwischen privaten und öffentlichen Interessen oft nicht ausreichend thematisiert. Mit dieser Arbeit sollen deshalb den Rathäusern schnell und anschaulich lesbare Empfehlungen zum Umgang mit dem schwierigen und hochsensiblen Thema „innerstädtische Einkaufscenter“ an die Hand gegeben werden.