Starkregenereignisse und Hochwasser

Was können Kommunen tun?

am 21. März 2018 in Emsdetten

Zu diesem aktuellen Thema veranstaltete das Netzwerk Innenstadt NRW am 21. März 2018 ein Innenstadt-Gespräch in Emsdetten. Mit den Gästen aus Politik und Verwaltung diskutierten die Fachexperten Manfred Müller von den Technischen Betrieben in Solingen, Prof. Andreas Schlenkhoff von der Bergischen Universität Wuppertal sowie Dr.-Ing. Holger Hoppe vom Büro Dr. Pecher AG, Erkrath und Dipl.-Ing. Reinhard Beck vom Büro Reinhard Beck, Wuppertal.

Martin Harter, Vorsitzender des Netzwerk Innenstadt NRW und Georg Moenikes, Bürgermeister der Stadt Emsdetten, begrüßten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Emsdettener Rathaus. Herr Moenikes stellte kurz die Situation in Emsdetten vor und ging dabei auch auf das Starkregenereignis von 2010 ein, in dessen Folge die Maßnahmen zum Schutz in der Stadt intensiviert wurden.

In seinem Impulsvortrag skizzierte Manfred Müller die Situation in Solingen und erläuterte dabei den Forschungs- und Umsetzungsansatz, den die Stadt gemeinsam mit der Bergischen Universität Wuppertal verfolgt. Hierbei wurde u. a. die Kapazität von Gullys erforscht und an neuen Lösungen gearbeitet. In Solingen setzen sich die Akteure schon seit Jahren mit dem Thema auseinander. Wichtig sei es, immer zweigleisig zu verfahren, stellte Herr Müller zu Beginn seines Vortrags heraus. Zum einen ginge es darum, die Auswirkungen von Starkregen zu beachten, d. h. Kenntnisse über Fließbewegungen und tiefstgelegene Orte einer Stadt zu kennen, zum anderen sei es wichtig, Fragen zur Bebauung und zur Versiegelung stärker in den Fokus zu nehmen.

Welche Maßnahmen und Strategien gegen Starkregen im "flacheren" Emsdetten umgesetzt werden, erläuterte Dr.-Ing. Holger Hoppe in seinem anschließenden Vortrag. Basis sei immer eine detaillierte Entwässerungsplanung der Fachexperten, die Überflutungsvorsorge hingegen sei eine kommunale Gemeinschaftsaufgabe, zu der dann auch Bürgerinnen und Bürger sowie die Stadtplanung in die Pflicht genommen werden müssen. Lösungen würden somit immer in einer Maßnahmenkombination liegen. Mit der Vorstellung von Praxisbeispielen zum Regenwassermanagement und Klimaanpassungskonzepten u. a. aus Gelsenkirchen, Dortmund und Düsseldorf endete sein Vortrag.

Eine besssere Kooperation zwischen den Akteuren der Kommune sei zukünftig von großer Wichtigkeit, waren sich die Teilnehmenden bei der Diskussion einig. Mit Starkregen- und damit auch Hochwasserereignissen werden sich zukünftig die Kommunen regelmäßig auseinander setzen müssen. Es wurde deutlich, dass vor allem die Beteiligung der Fachexperten aus den entsprechenden Abteilungen bei Bauprojekten in einigen Kommunen bisher zu wenig berücksichtigt wurden.

Dipl.-Ing. Reinhard Beck, Büro Reinhard Beck, Wuppertal; Dr.-Ing. Holger Hoppe, Büro Dr. Pecher AG, Erkrath; Christiane Marks, Netzwerk Innenstadt NRW; Prof. Andreas Schlenkhoff, Bergische Universität Wuppertal; Manfred Müller, Technische Betriebe, Solingen (v.l.n.r.)