Digitaler Netzwerkaustausch

Verfügungsfonds - Theorie und Praxis


Wann? 02. März 2022
Wo? Online per Zoom-Konferenz

Am 02. März 2022 veranstaltete das Netzwerk Innenstadt einen digitalen Austausch zum Thema Verfügungsfonds – Theorie und Praxis. Seit über 10 Jahren gibt es den Verfügungsfonds im Rahmen der Städtebauförderung. Das Ziel des digitalen Austausches war es, einen Blick auf die aktuelle Anwendbarkeit des Verfügungsfonds, auf Erfolgsstrategien in der Praxis, aber auch auf Hindernisse und Schwierigkeiten zu werfen. Die Veranstaltung startete mit zwei Kurzimpulsen

Hendrik Welp, zuständig für den Bereich Citymanagement und Standortmarketing bei der Entwicklungs- und Förderungsgesellschaft in Rheine (EWG), stellte die Organisationsstruktur und den Prozess bei der Anwendung des Verfügungsfonds für Rheine vor. Der Verfügungsfonds ist eingebunden in das Integrierte Handlungskonzept von 2014. Rheine verfolgt bei der Umsetzung des Verfügungsfonds die projektbezogene Kofinanzierung, d. h. bei konkreten Projektideen stellt der Projektträger auch die privaten Mittel bereit. Die Akteur*innen in Rheine sind gut vernetzt, die Struktur fördert eine schnelle Umsetzung.

Martina Lammersmann, Vorsitzende der iwg (Interessensgemeinschaft Werbung für Drensteinfurt stellte die Nutzung des Verfügungsfonds aus Sicht der Gewerbetreibenden dar. Sie beschreibt das Instrument des Verfügungsfonds als sehr sinnvoll, betont aber, dass es immer auf das Engagement der beteiligten Personen ankommt. Zudem sieht Frau Lammersmann die Funktion eines Kümmerers, der aktiv auf die Gewerbetreibenden zugeht, als wichtig an. Die Koordination erfolgte in Drensteinfurt, wie auch in Rheine, durch die Wirtschaftsförderung. Dabei wurde auch projektbezogen finanziert, wobei der Gewerbeverein durchaus Schwierigkeiten hatte, die 50% an privaten Mitteln aufzutreiben.

Durch die Beispiele und in der Diskussion wurde deutlich, dass der Verfügungsfonds Chancen bietet, das eigene Quartier aufzuwerten und private Akteur*innen zur Mitarbeit zu motivieren. Die Funktion einer Immobilien- und Standortgemeinschaft für die Nutzung des Verfügungsfonds wurde positiv herausgestellt. In diesem Zusammenhang wurde auch über die verschiedenen Finanzierungsmodelle gesprochen. So gibt es neben der projektbezogenen Finanzierung auch Modelle, die einen Fördertopf einrichten, aus dem Projekte finanziert werden.

Als Hindernisse bzw. Herausforderungen wurden folgende Aspekte herausgearbeitet:

  • Vorleistung der privaten Akteure
  • Akquise der privaten Förderung
  • bürokratische Hindernisse, z. B. bei der Frage, ob drei Angebote eingeholt werden müssen
  • Unklare Kostenstruktur, vor allem zu Beginn des Prozesses
  • Umsetzsteuerfragen, z. B. im Rahmen einer ISG
  • Wunsch nach einer schnellen Projektumsetzung ist oftmals nicht umsetzbar
  • Investitionen sollen mindestens 5 Jahre bestehen, dieses ist bei manchen Projekte schwierig umzusetzen
  • Zeitaufwendig, es braucht eine/n Verantwortliche/n
  • Balance finden zwischen investiven und nicht investiven Maßnahmen
  • Förderung des Verwaltungsaufwands nicht vorgesehen

Sollten Sie Fragen zum Verfügungsfonds haben, senden Sie diese gerne an uns. Wir freuen uns auch, wenn Sie uns Ihre Erfahrungen und Projektbeispiele zum Verfügungsfonds mitteilen.

Kontakt: Monika Syska: syska@innenstadt-nrw.de, Marisela Soto Salas soto-salas@innenstadt-nrw.de